Vom Ende der schönen Welt. Tiroler Landschaftsgraphik vor der Moderne.

19.03.2016 – 12.06.2016

Die vielfältige, reizvolle Tiroler Landschaft beeindruckte nicht nur Albrecht Dürer: Zahlreiche Künstler wurden auf ihren Reisen durch das Land im Gebirge inspiriert. Als Bildmotiv wählten viele Zeichner, Stecher und Verleger die unberührte Natur, aber auch die dicht bebaute, von Mauern umschlossene Stadt und die technischen Errungenschaften der Vormoderne. Ist dies das Ende der schönen Welt?

Gezeigt wurden teils vertraute, teils überraschende Landschaftsfacetten aus Tirol, Südtirol und dem Trentino, historische Reiseberichte führten in das Thema der Ausstellung ein. Über 80 Exponate aus der Sammlung Arnaldo Loner, Bozen, zeigen unterschiedliche Aspekte sowie abwechslungsreiche Blickwinkel der Landschaftsdarstellung aus vier Jahrhunderten.

Von bedrohlichen Gletschern über imposanten Burgen bis zum Idyll am See – eine unverwechselbare Zusammenschau von Tiroler Landschaft, für Ihre ganz persönliche Reise durch das historische Tirol.

Mauerschau – Bauwerk und Denkmal Schloss Tirol

16.07.2016 – 04.12.2016

Vor genau 200 Jahren, im Jahre 1816, schenkte die Stadt Meran dem Kaiser Franz I. das Stammschloss Tirol nachdem es in den napoleonischen Kriegswirren vor dem Abriss gerettet worden war. Zu dem Anlass fertigte Jakob Ulrich Pirchstaller einen ersten Plan an, die erste Bauforschungsmaßnahme auf Schloss Tirol.

In den letzten dreißig Jahren wurde das „Objekt“ Schloss Tirol wie kein anderes auf seine Baugeschichte hin untersucht: das Entdecken und Deuten von fast unsichtbaren Baunähten, die dendrochronologischen Daten der original erhaltenen Bauhölzern, die mineralogische Untersuchung der Baumaterialien und die Gerüstloch-Archäologie sind nur einige der faszinierenden Themen, die in der Ausstellung zur Baugeschichte von Schloss Tirol zur Sprache kommen. Vor fast tausend Jahren sind die ältesten Mauern entstanden und seither sind die Arbeiten nie ganz zum Stillstand gekommen. Endlich kommt in einer Ausstellung Schloss Tirol selbst zu Wort, die Mauern geben ihre Geheimnisse preis.

Das zur Ausstellung erscheinende Begleitbuch kann als Führer durch die Ausstellung wie auch als Katalog gelesen werden, und mithilfe von Audio-Guides können zusätzliche Informationen erfragt werden.

Michael Höllrigl: Bildhauer, Zeichner, Radierer

08.10.2016 – 27.08.2017

Der Bergfried von Schloss Tirol, nach einer längeren Phase der inhaltlichen und gestalterischen Erneuerung im September 2016 wiedereröffnet, beinhaltet das jüngere Geschichtsgedächtnis Südtirols.

Dem roststählernen, an das Allerheiligste eines alten Tempels erinnernden Gehäuse an der Zinne des Turms kommt die Aufgabe zu, den künstlerischen Statements der jüngsten Vergangenheit und der Gegenwart Raum zu geben, und so neben der kognitiven Ebene auch die sinnliche anzusprechen.
Die erste Ausstellung im neuen Format ist dem Bildhauer und Grafiker Michael Höllrigl aus Lana gewidmet. Höllrigl hat  am 29. November 2016 sein achtzigstes Lebensjahr vollgeendet. Dies wird zum Anlass genommen, sein graphisches Werk in einer verschlankten Auswahl ins Auge zu fassen und es, das ansonsten im Verborgenen ruht, den BesucherInnen bekannt zu machen.

Die breite, über Jahrzehnte währende Schaffenspalette gerät hier in eine formale Extraktion, die Heinrich Schwazer vorgenommen hat. Im Austellungsraum wird eine Auswahl von Grafiken, u.a. aus dem „Fries der schwarzen Frauen“ gezeigt. Das umfangreiche bildhauerische Werk Höllrigls repräsentiert zuunterst des Turms die Bronzeplastik einer liegenden Frau, zusammen mit einer Aluminium-Installation auf der obersten Ebene.