Mörser
Süddeutsch, um 1500
Mörser dienen dazu, feste Substanzen zu zerreiben oder mit einem Stößel zu zerstoßen. Sie waren und sind damit unentbehrliche Werkzeuge sowohl in der Küche als auch in der Apotheke.
Apotheker zerkleinerten damit frische und getrocknete Kräuter, tierische Bestandteile, Harze und Mineralien und verrührten sie mit Ölen, Talg und Wachs zu Salben. In kleinen Küchenmörsern verarbeitete man hauptsächlich Gewürze, in großen wurden Samen und Körner gestampft.
Messingmörser wurden von Glockengießern hergestellt. In alten tiroler Inventaren sind sie daher häufig als „gloggspeisen“ (von „Glockenspeise“, dem Material für den Glockenguss) beschrieben. Solche Mörser fanden sich sowohl in der vermögenden Küche als auch in Apotheken. Die Form alleine gibt keinen Aufschluss darüber, wo sie verwendet wurden.
Daneben waren Mörser und Reibschalen aus Holz, Stein, Keramik oder Eisen in Gebrauch.
Standort
Ostpalas,
Vitrine VerteidigenMaterial & Technik
Messing
Maße
16,8 cm x 14,4 cm
LMST Inv.-Nr.
701462
Ankauf Hermann Historica, München, 2006