Einer größeren Öffentlichkeit ist der Grödner Bildhauer Arnold Holzknecht durch seine gemeinsam mit Michele Bernardi realisierte Lichtinstallation zur „Entschärfung“ des faschistischen Monumental-Reliefs von Hans Piffrader am Bozner Gerichtsplatz bekannt. Ein Zitat der Philosophin Hannah Arendt − „Kein Mensch hat das Recht zu gehorchen“ − überschreibt und überleuchtet den faschistischen Leitspruch „credere, obbedire, combattere“ („glauben, gehorchen, kämpfen“). Das Werk gilt zu Recht als beispielhaft für die Umgestaltung eines konfliktreichen Denkmals zu einem Mahnmal.
Der 1960 in Brixen geborene, in St. Ulrich aufgewachsene Künstler studierte von 1978−1985 Bildhauerei an der Akademie von Florenz und München. Nach einer längeren Pause, während er als Restaurator für Museen und Schlösser arbeitet, begann er 2006 eine kontinuierliche künstlerische Tätigkeit begleitet von Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland.
Künstlerisch definiert er sich als Bildhauer, doch von der figurativen Tradition der Grödner Holzschnitzerei wendet er sich entschlossen ab und einer abstrakt-geometrischen Formensprache zu, was ihn in seinem Heimattal zum Einzelgänger macht. Auf flachen Tafelbildern, die auf den ersten Blick wie grafische Gebilde ausschauen, aber Bildhauerei sind, spielt er die Möglichkeiten der Linie in einem Rondo und Ostinato immer neuer Variationen durch.
Im Bergfried von Schloss Tirol zeigt er außer einigen dieser Tafeln auch ein speziell für den zentralen Ausstellungsraum entwickeltes Werk: Eine stumme Glocke.