Rauchfass
Oberitalien, frühes 13. Jh.
Im Rauchfass liegt das Weihrauchharz auf Kohlenglut, durch das Verbrennen wird duftender Rauch frei.
Das Gefäß besteht aus zwei Halbkugeln: der Feuerschale und dem durchbrochenen Deckel, durch den Luft zur Glut und der heilige Rauch in den Raum gelangen können.
Die Ketten, die ursprünglich durch die je drei Ösen an Kohlegefäß und Deckel und durch den tempiettoartigen Aufsatz am Deckel gezogen waren, fehlen. Mit ihnen konnte der Deckel gehoben werden, um die Feuerschale zu befüllen, oder das geschlossene Rauchfass geschwungen werden. Die Ornamentik an Schale und Deckel greift Rankenmotive auf, die sich in die Zeit um 1200 datieren lassen.
Weihrauchduft begleitet zum Beispiel festliche Gottesdienste, Prozessionen oder Begräbnisse. Mit der liturgischen Räucherung sollen Dämonen vertrieben werden.
Seit dem 12. Jh. sind Rauchfässer in größerer Zahl erhalten.