Vortragekreuz

um 1520

Die Balken des aus Kupferblech geschlagenen und vergoldeten Kreuzes enden in der Form eines Dreipasses. Die Vorderseite des Kreuzes zeigt eine ziselierte Holzmaserung, die Rückseite bewegte Blattranken, die sich um einen mit Aststümpfen gegliederten Baumstamm winden. Der in Gusstechnik gefertigte Corpus des Gekreuzigten an der Vorderseite ist in die Zeit um 1520 zu datieren. Die ursprünglich an den Balkenenden angebrachten plastischen Evangelistensymbole fehlen.

Vortragekreuze werden vor allem bei liturgischen Prozessionen und Wallfahrten, bei festlichen Einholungen und Auszügen vorangetragen, ebenso bei Beerdigungen und Bittgängen. Das Vortragekreuz verrät eine spätere Umnutzung als Fahnenkreuz durch Ergänzung des jüngeren Knaufs, der zum konischen Trichter überleitet, der auf das Fahnenstangenende gesteckt wird. Flick- und Lötstellen verweisen auf eine mehrfache Beschädigung des Kreuzes, welches bei einer Nutzung als Fahnenkreuz zu den häufig verwendeten liturgischen Gebrauchsgegenständen zählte.

Dem Einlaufbuch des Diözesanmuseums in Brixen nach gelangte des Kreuz 1929 aus St. Lorenzen in die Sammlungen.

Literatur

Frld. Auskunft Peter SCHWIENBACHER, Direktor Diözesanmusuem Hofburg Brixen, 2021.

  • Material & Technik

    Kupferblech, graviert, vergoldet; Corpus gegossen und zisliert

  • Maße

    51,8 cm x 29,7 cm x ca. 6,6 cm