Ostpalas 2.OG

Recht und Ordnung. In der sogenannten „turris parva“, die einmal der Kapelle als Glockenturm diente, werden neben dem Fragment des Meinhardinischen Landesrechtes (1286) die Tiroler Landesordnungen und der eigenständige Weg Tirols in der Rechtspflege thematisiert. In einem Tresor mit zehn Schubladen findet der beträchtliche Münz-Bestand Schloss Tirols seinen Platz (rund 140 Exemplare). Fünf große Reproduktionen sorgen für zusätzliche Informationen, die den Besuchern einen Einblick in die Welt der Numismatik verschafft. Im Ostpalas bilden Wirtschaft, Recht, Ordnung und die Verteidigung den „roten Faden“ im Museumsparcours.

Der Hexenhammer und die Schandmaske. Das mittelalterliche Rechtssystem war exakt kodifiziert: Für jedes begangene Verbrechen gab es eine vorgesehene Strafe: je schlimmer das Vergehen, umso härter wurde man bestraft, nicht selten wurde die Todesstrafe angewandt. 1484 erließ Papst Innozenz VIII. die Hexenbulle als rechtliche Grundlage der Hexenverfolgung. Der Hexenhammer, „Malleus maleficarum, erschien drei Jahre später. 1722 wurde in Tirol die letzte als Hexe verurteilte Person enthauptet und verbrannt.
Bei kleineren Verbrechen wurde man öffentlich gedemütigt und so zum Beispiel zum Tragen einer Schandmaske gezwungen.