Das Bischofssiegel (Abdruck)
Siegel des Brixner Bischofs Bruno von Kirchberg, 1250–1288
Das Siegel eines Bischofs war meist oval und zeigte ihn mit den drei Herrschaftszeichen – Mitra, Stab und Buch.
Wie die weltlichen Herren beglaubigte der Bischof mit dem Siegel Urkunden. Im Mittelalter übertrugen die Könige und Kaiser gerne weltliche Herrschaftsrechte an Bischöfe. Diese konnten – anders als weltliche Träger – die Rechte nicht weitervererben, die somit an den Herrscher zurückfielen und neu vergeben werden konnten.
Die Bischöfe von Brixen, Trient und Chur, die die größten Herrschaftsrechte im heutigen Südtirol besaßen, hatten in ihren Gebieten eigene Verwaltungsstrukturen, eigene Dienstleute und ein eigenes Heer. Als Vertreter in weltlichen Belangen wurden Vögte eingesetzt. Als Geistliche war es den Bischöfen nämlich nicht erlaubt, sich an Tätigkeiten, die mit Tod und Blutvergießen in Zusammenhang stehen, zu beteiligen. Dazu gehörten u. a. die militärische Gefolgschaft bei Kriegszügen des Kaisers und die Verkündung und Vollstreckung von Todesurteilen.
Umschrift „SIGILLUM BRUNONIS DE GRATIA BRIXINEN[SIS] [EP]ISCOPUS“