Goldmünze

Lübeck, 1341–1371

Der Lübecker Goldgulden zeigt auf der einen Seite die Florentiner Lilie mit Umschrift „FLORE LVBIC“, auf der anderen Seite den hl. Johannes den Täufer und einen kleinen lübischen Doppeladler mit Umschrift „S. IOHANNES B“.

Die Stadt Lübeck prägte ab 1341 dreißig Jahre lang Goldmünzen nach dem Vorbild des Florentiner „Fiorino d’oro“: Dieser zeigte einen ähnlich ausgeführten Johannes den Täufer, die Umschrift lautet „FLOR ENTIA“, mit einer Florentiner Lilie statt des Doppeladlers. Die Lübecker Goldgulden – insgesamt wurden ca. 700.950 Stück geprägt – waren nur im Fernhandel im Umlauf.

Diese Münze wurde in der Kirche St. Martin in Mittewald (Franzensfeste) gefunden. Sie stammt aus dem Friedhofsareal um den mittelalterlichen Vorgängerbau der heutigen Kirche. Da der Bereich im Laufe der Zeit öfter umgegraben wurde, kann die Münze keinem Grab zugeordnet werden. Es ist aber wahrscheinlich, dass ein Händler auf der Nord-Süd-Route über den Brenner hier verstarb und bestattet wurde. Der Fund hat Seltenheitswert in Italien.

Literatur

Dieter DUMMLER, Die Münzsammlung der Reichs- und Hansestadt Lübeck. 1114–1819 (Handel, Geld und Politik vom frühen Mittelalter bis heute 12), Lübeck 2012, S. 16–18.

  • Standort

    Kaisersaal,
    Vitrine Menschen auf dem Land

    Fundort: Mittewald (Franzensfeste), St. Martin

  • Material & Technik

    Gold

  • Maße

    Dm 2,2 cm

  • LMST Inv.-Nr.

    LG 37

    Südtiroler Landesdenkmalamt