Gründungslegende des Dominikanerinnenklosters Maria Steinach in Algund

Vedute, 17 Jh.

Eine der Gründungslegenden des Dominikanerinnenklosters Maria Steinach in Algund überliefert, das Kloster sei an der Stelle erbaut worden, wo einer betenden Nonne der gekreuzigte Jesus mit sieben Sonnenstrahlen erschienen sei. Derlei Legenden greifen Erzählungen auf, wie sie in der Stigmatisation des hl. Franz von Assisi grundgelegt worden waren. Dem Bericht der Franziskusvita nach war dem Heiligen der Gekreuzigte inmitten eines Seraphs erschienen. Im Motiv zeigt sich die Passionsfrömmigkeit des Dominikanerordens.

Gründungslegenden von Klöstern belegen göttliches Eingreifen in die Absicht der Stifterinnen und Stifter. Als Gründerin des Klosters Maria Steinach 1241 nennt die Überlieferung die Tiroler Gräfin Adelheid († 1279). Anlass war der Aufbruch ihres Vaters, Graf Albert III. von Tirol (um 1180/85–1253), zum Kreuzzug gegen die Tataren in Polen und Ungarn.

Bedeutung erlangte das Kloster durch Stiftungen der landesfürstlichen Familie und als Begräbnisstätte ihrer nahen Verwandten, was wiederum weitere Stifter anzog. Die weitläufige Anlage garantierte klösterliche Klausur und Eigenwirtschaftlichkeit. Dem Kloster stand eine Priorin vor, die in zeitlichen Abständen von der Klostergemeinschaft neu gewählt wurde. Zu den Aufgaben des Klosters gehörte das Gebet für die Stifter, die Ausübung der Tagzeitengebete, ein Leben in Arbeit, Armut und Betrachtung geistlicher Inhalte.

Das Kloster wurde 1782 aufgehoben. Nach der Neubesiedelung 1848 steht es mit dem Tod der letzten Schwester 2019 inzwischen wieder leer.

Literatur

Karl GREITER/Hans NOTHDURFTER, Das Kloster der Dominikanerinnen zu Maria Steinach in Algund, Bozen 1991.

  • Material & Technik

    Öl auf Leinwand

  • Maße

    93,5 x 151 cm

  • LMST Inv.-Nr.

    Reproduktion

    Orig. Kloster Maria Steinach, Algund