Hirschfänger

Innsbruck (?), um 1500

Der Hirschfänger kam vor allem bei der Treibjagd zu Fuß oder zu Pferd mit Hunden zum Einsatz, um das gestellte Wild zu töten.

Dieser Hirschfänger ähnelt einem Schwert oder einem Großen Messer. Die Klinge ist einschneidig, mit einem sägeartig gezahnten Rücken. Der lange Griff erlaubt das Führen mit einer oder zwei Händen. Der Sägerücken dürfte zum Durchtrennen der Knochen des erlegten Tiers, aber auch von größeren Ästen als Transporthilfen und Tarnung gedient haben.

Die vergoldete Meistermarke ist noch nicht zugeordnet. Vergleichsbeispiele legen eine Entstehung um 1500 in Innsbruck nahe. Die Stadt war zu der Zeit das Zentrum der Waffenproduktion unter Kaiser Maximilian I. Die Länge des frühneuzeitlichen Hirschfängers geht auf mittelalterliche Vorbilder zurück. Bereits im 16. Jh. verwendete man aber häufiger kürzere Jagdschwerter, die sich besser für die Jagd in dichten Wäldern eigneten. Am Hof Kaiser Maximilians war die traditionelle Form des Hirschfängers jedoch weiterhin in Gebrauch.

  • Material & Technik

    Eisen, Hirschgeweih

  • Maße

    100 cm x 17,5 cm x 6,8 cm; Klinge: 80 cm x 4,5 cm

  • LMST Inv.-Nr.

    700563

    Ankauf Galerie Peter Finer, Kanada, 2002, mit Unterstützung der Stiftung Südtiroler Sparkasse